Gemeinsame Erklärung des Bezirksamts zur LGBTIQ-Parade „Marzahn Pride“ am 21. Juni 2025
Mit großer Sorge haben wir zur Kenntnis genommen, dass parallel zur geplanten LGBTIQ-Parade „Marzahn Pride“ am 21. Juni 2025, zu der zahlreiche Besucherinnen und Besucher erwartet werden, eine Versammlung aus dem rechtsextremen Spektrum angemeldet wurde. Laut Presseberichten wird sich u. a. die Neonazi-Gruppierung „Deutsche Jugend voran“ beteiligen – eine Organisation, die bereits im vergangenen Jahr durch gewaltsame Störversuche bei Christopher Street Days aufgefallen ist.
Als Kollegium des Bezirksamts stehen wir über alle Parteigrenzen hinweg uneingeschränkt hinter der „Marzahn Pride“ und freuen uns, die LGBTIQ-Community in unserem Bezirk willkommen zu heißen. Die Pride ist ein sichtbares Zeichen für Selbstbewusstsein, Aufklärung und den Widerstand gegen Ausgrenzung und Hass. Sie macht deutlich: Marzahn-Hellersdorf ist vielfältig, Offenheit ist unsere Stärke, und jeder Mensch – unabhängig von geschlechtlicher Identität oder sexueller Orientierung – hat das Recht auf ein freies und sicheres Leben in unserem Bezirk.
Es ist nicht hinnehmbar, dass Rechtsextreme versuchen, die Sichtbarkeit und den Protest der queeren Community durch Einschüchterung zu untergraben. Dies ist ein gezielter Angriff auf zentrale demokratische Grundrechte wie Meinungs- und Versammlungsfreiheit – insbesondere dann, wenn diese von Menschen ausgeübt werden, die für Vielfalt, Akzeptanz und Gleichberechtigung einstehen. Dem treten wir entschieden entgegen.
Wir setzen uns dafür ein, dass von den zuständigen Behörden – insbesondere der Berliner Polizei – ein wirkungsvolles Sicherheitskonzept umgesetzt wird. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der „Marzahn Pride“ sollen sich auf dem Weg zur Parade, während der Veranstaltung und auch danach sicher und geschützt fühlen. Rechtsextreme Bedrohung dulden wir nicht.
Unser Bezirk ist solidarisch, demokratisch und vielfältig – und wir stehen zusammen, wenn es darauf ankommt. Wir zeigen klare Haltung gegen Hass und treten gemeinsam ein für eine offene, respektvolle und bunte Gesellschaft.
Nadja Zivkovic (CDU), Bezirksbürgermeisterin
Gordon Lemm (SPD), Bezirksstadtrat für Jugend, Familie und Gesundheit
Juliane Witt (DIE LINKE), Bezirksstadträtin für Soziales und Bürgerdienste
Stefan Bley (CDU), Bezirksstadtrat für Schule, Sport, Weiterbildung, Kultur und Facility Management
Heike Wessoly (CDU), Bezirksstadträtin (CDU) für Stadtentwicklung