Schöffinnen und Schöffen gesucht
Schöff*innen sind ehrenamtliche Richter*innen in einem Strafverfahren. Sie werden für fünf Jahre gewählt und sind dann am Landgericht oder einem Berliner Amtsgericht bzw. einer Jugendstrafkammer tätig. Ab sofort können sich Interessierte für die Wahlperiode 2024 bis 2028 informieren und bewerben.
Die Wahl für die kommende Schöff*innen-Periode findet in der zweiten Jahreshälfte 2023 statt. Schöffinnen und Schöffen erfüllen eine wichtige gesellschaftliche Funktion: Der nicht-juristische Blick auf Strafverfahren und die eigene Lebens- und Berufserfahrung machen es möglich, gerechte und bürgernahe Urteile zu finden. Mit ehrenamtlichen Richter*innen wird der Grundsatz der Teilhabe der Bevölkerung an der Rechtsprechung verwirklicht. Die Wahl für die kommende Schöff*innen-Periode findet in der zweiten Jahreshälfte 2023 statt.
Voraussetzungen für das Schöff*innenamt
– Deutsche Staatsangehörigkeit
– Mindestalter von 25 Jahren (am 1.1.2024 das 25. Lebensjahr vollendet), nicht älter als 69 Jahre (am 1.1.2024)
– zum Zeitpunkt der Aufnahme in die Vorschlagsliste für den Schöff*innenwahlausschuss mit Hauptwohnsitz im zuständigen Bezirk gemeldet
– gesundheitliche Eignung für die Ausübung des Amtes und ausreichende Beherrschung der deutschen Sprache
– kein Verlust der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Ämter
– keine Verurteilung von mehr als sechs Monaten wegen einer strafbaren Handlung
Neben diesen und weiteren formalen Kriterien sollte beachtet werden, dass das verantwortungsvolle Amt einer Schöffin oder eines Schöffen in hohem Maße Unparteilichkeit, Selbständigkeit, Urteilsreife sowie geistige Beweglichkeit verlangt.
Jugendschöffinnen und Jugendschöffen sollen außerdem erzieherisch befähigt und in der Jugenderziehung erfahren sein.
Mehr Informationen dazu hier.
Informationsveranstaltungen
Das Amt stellt eine Menge von Anforderungen an seine Inhaber*innen. Obwohl es in Mitteleuropa Schöffinnen und Schöffen seit über 1.000 Jahren gibt und die Freiheitsbewegung des 19. Jahrhunderts sie als zentrale Forderung für einen demokratischen Staat wieder zum Leben erweckte, sind das Amt und seine Anforderungen vielfach unbekannt. Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat Hasso Lieber, ehemaliger Richter und Staatssekretär für Justiz a. D. in Berlin, Autor mehrerer Bücher über das Schöff*innenamt und Generalsekretär des Europäischen Netzwerkes der Organisationen ehrenamtlicher und Laienrichter*innen, gewinnen können, der sein Wissen weitergibt.
In einem Online-Seminar können sich interessierte Bürger*innen, die in Berlin wohnen und dort gemeldet sind, informieren. Juristische Kenntnisse sind nicht erforderlich.
Die Termine sind: 4. November 2022, 18.00-19.30 Uhr, oder 11. November 2022, 18.30-20.00 Uhr. Das Webseminar findet per Zoom statt, die Einwahldaten werden gemailt. Das Programm findet sich hier.
Eine Informationsveranstaltung in Präsenz findet am 8. November 2022 von 18 bis 20.15 Uhr in der Bezirkszentralbibliothek „Mark Twain Artothek“ an der Marzahner Promenade 55 statt. Das ist ein Kurs der Volkshochschule Marzahn-Hellersdorf, Kursnummer: MH1.02-010-H, gebührenfrei. Eine Anmeldung ist jedoch erforderlich, Tel.: 030-54704142, mit Angabe des Namens sowie der Telefonnummer.