Neue Ausstellung im Stadtteilbüro
Sie kann zu den Öffnungszeiten bis zum 31. Juli 2022 besichtigt werden. Es geht um die Themen Mobbing und sexueller Missbrauch. Die Künstlerin Bogil Frischwasser verarbeitet dabei eigene, leidvolle Erfahrungen und hofft, dass sich die Betrachtenden mit diesen Themen auseinandersetzen und verstehen, wie schwierig es für Betroffene ist, damit fertig zu werden.
Sie möchte ihnen aber auch eine Stimme geben, weil gerade Kinder, die gemobbt und missbraucht werden, sie nicht erheben können oder oftmals nicht gehört werden. Deshalb sucht sie Unterstützende, die den Druck ihrer Bilder ermöglichen, damit die dann von anderen genutzt werden können, um selber eine Ausstellung zu organisieren und Spenden zu sammeln für Hilfsprojekte. Neben den Bildern steht auf einem Tischchen ein kleiner Ständer mit einer Leinwand. Sie ist weiß, nur versehen mit der Unterschrift der Künstlerin. Die leere „weiße Leinwand“ ist ein Symbol. Die Leere steht für das Schweigen der Opfer, weil sie sich keinem anvertrauen können. Sie kann aber auch selbst gestaltet und für einen guten Zweck versteigert werden.
Bogil Frischwasser ist selbst Betroffene, eine Dunkelziffer, wie sie sagt. Nach zwölf Jahren Martyrium fühlte sie sich unerwünscht und es dauerte lange, bis sie sich Hilfe suchen konnte. „Seit 23 Jahren habe ich ein Helfernetzwerk, das mich unterstützt und mir weiterhilft.“ Diese Erfahrungen will sie weitergeben.
Wer möchte, kann sich auch anonym an sie wenden, dafür gibt es einen Briefkasten im Stadtteilbüro. Sie bietet Gespräche an, wenn sich jemand nicht sofort an eine Beratungsstelle wenden kann oder will.
Die kraftvollen, farbigen Bilder entstanden im ersten Lockdown 2020. „Ich musste an alle die Kinder denken, die nun eingeschlossen und ihren Peinigern ausgesetzt waren. Ich habe so lange gemalt, bis ich wunde Finger hatte. Das letzte Bild, der Phönix, ist nicht vollendet, ich konnte einfach nicht mehr.“ Deshalb ist es ihr so wichtig, dass sie Unterstützung findet, um die Bilder drucken zu lassen. „Ein finanzielles Interesse habe ich nicht, alles fließt in das Projekt.“ Sie bittet deshalb darum, dass die Bilder nicht fotografiert werden dürfen.