Für Solidarität mit Geflüchteten aus der Ukraine – gegen antirussische Ressentiments
Das Bezirksamt, das Bündnis für Demokratie und Toleranz und die Partnerschaften für Demokratie in Marzahn-Hellersdorf haben am 7. März 2022 eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht.
„Wir, die Vertreter*innen des Bezirksamtes, des Bündnisses für Demokratie und Toleranz und der Partnerschaften für Demokratie in Marzahn-Hellersdorf, verurteilen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg, den der russische Präsident Wladimir Putin gegen die Ukraine und ihre Menschen führt. Ihnen gilt unsere uneingeschränkte Solidarität, sodass wir im Rahmen unserer Möglichkeiten den geflüchteten Menschen aus der Ukraine und anderen Ländern, die in unserem Bezirk ankommen, selbstverständlich helfen werden und die Bürger*innen von Marzahn-Hellersdorf dazu aufrufen, dies ebenfalls zu tun.
Gleichzeitig betrachten wir mit großer Sorge, dass aus Russland stammende bzw. russischsprachige Menschen, die schon seit vielen Jahren unsere Mitbürger*innen sind, zunehmend antirussischen Anfeindungen, Mobbing, Diskriminierungen und anderem ausgesetzt sind, da sie zu Unrecht mit dem Krieg in Verbindung gebracht werden. Verurteilungen dieser Art sind auf keinen Fall hinnehmbar, denn diese Menschen können nicht für die kriegerischen Aggressionen des russischen Präsidenten verantwortlich gemacht werden. Zudem stören solche Übergriffe den gesellschaftlichen Zusammenhalt und Frieden im Bezirk.
Wir rufen alle Bürger*innen unseres Bezirkes – ganz gleich welcher Herkunft, Nationalität oder Muttersprache sie sein mögen – dazu auf, wertschätzend und verständnisvoll miteinander umzugehen. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass Berührungsängste und Feindseligkeiten abgebaut werden, damit Hass und Hetze keine Chance haben! Lassen Sie uns gemeinsam einstehen für ein friedliches Miteinander, ohne verschiedene Gruppen gegeneinander auszuspielen! Wir begrüßen und unterstützen daher alle Initiativen, die sich in diesem Sinne engagieren.”
Gordon Lemm, Bezirksbürgermeister von Marzahn-Hellersdorf
Thomas Bryant, Integrationsbeauftragter des Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf
Henny Engels und Steven Kelz, Sprecherin und Sprecher des Bündnisses für Demokratie und Toleranz Marzahn-Hellersdorf
Corinna Meukow und Hannes Obens, Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaften für Demokratie Marzahn und Hellersdorf, Stiftung SPI
Nur vier Tage später haben unbekannte Täter*innen den Eingangsbereich der Turnhalle der Internationalen Lomonossow-Schule in Berlin-Marzahn mit einem Molotowcocktail stark beschädigt. Das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf verurteilt den vermutlich politisch motivierten Brandanschlag.
Gordon Lemm, Bezirksbürgermeister von Marzahn-Hellersdorf: „Der Brandanschlag auf die Internationale Lomonossow-Schule ist eine abscheuliche Tat. Die Schule steht für Weltoffenheit und Verständigung, hier werden Kinder aus unterschiedlichen Nationen gemeinsam unterrichtet. Eine offenbar politisch motivierte Tat gegen Kinder ist verabscheuungswürdig und besorgniserregend. Wir dürfen nicht zulassen, dass sich der Hass auf den Krieg in der Ukraine gegen Menschen mit vermeintlichen oder tatsächlichen russischen Wurzeln richtet. In unserem Bezirk gibt es keinen Platz für Hass und Gewalt und niemand von uns hier trägt Verantwortung für den Krieg Putins, am allerwenigsten unsere Kinder.“