Wir wollen Menschen zusammenbringen
Sich kennenlernen und ungezwungen bei Kaffee und Tee plaudern – das geht im Sprachcafé, das jeden 2. und 4. Dienstag im Monat von 16 bis 18 Uhr im Stadtteilbüro an der Stollberger Straße 33 öffnet. Es versteht sich als Begegnungsort für die neue und alte Nachbarschaft rund um den Boulevard Kastanienallee.
Die einen möchten die deutsche Sprache lernen und üben und Freunde finden, andere sind interessiert, unterschiedliche Kulturen kennenzulernen, erklärt Melody Mosavat das Konzept. Die junge Iranerin lebt seit sieben Jahren in Deutschland. „Ich bin Architektin und promoviere neben meiner Arbeit in Stadtsoziologie. Im Welcome-Projekt ist meine Aufgabe die Kultur-und Sprachvermittlung.“
Das Sprachcafé hat sich im Stadtteilbüro etabliert, weil dort die Multiplikatoren aus dem Quartier zusammenkommen. „Wir können hier auch besser Werbung machen und Ehrenamtliche finden, die sich bei uns engagieren.“
Die Bewohner_innen aus der Gemeinschaftsunterkunft in der Maxie-Wander-Straße haben im Sprachcafé die Möglichkeit, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern, insbesondere die Alltagssprache. Das geht besonders gut über die Kulturvermittlung, die deshalb auch im Mittelpunkt der zweiwöchigen Treffs steht und natürlich beide Seiten betrifft. „Letztes Mal haben wir über Weihnachten gesprochen“, erzählt Melody Mosavat, „die deutschen Besucher_innen haben uns erzählt, wie sie das Fest feiern.“
Für das nächste Jahr ist gemeinsames Kochen geplant. Das wird dann nicht nur zusammen in Töpfen gerührt, sondern es werden auch Rezepte ausgetauscht und erklärt, woher sie kommen. Eine gute Gelegenheit für die Geflüchteten, darüber zu sprechen, woher sie kommen, was sie vor ihrer Flucht gemacht haben, welche Traditionen sie gepflegt haben. „Dafür haben wir extra eine große Weltkarte gekauft. Es war der Wunsch der deutschen Besucher_innen, zu erfahren, wo die anderen herkommen.“
Inzwischen gibt es schon einige Stammgäste, neue sind aber natürlich auch gerne willkommen. „Ich hatte vorher ein Sprachcafé in Karlshorst“, sagt Melody Mosavat, „einige von dort sind inzwischen nach Marzahn-Hellersdorf gezogen und haben vorbeigeschaut. Eine Bewohnerin aus der Nachbarschaft, eine Polin, kam erst bei uns vorbei und hat dann ihre deutsche Nachbarin zu einem Treffen mitgebracht.“
Eine Ziel des Cafés ist es auch, Menschen zusammenzubringen und so eine Community aufzubauen, in der sich Menschen gegenseitig unterstützen. So konnten die Deutschen den Zugezogenen Tipps geben bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz.
Wer möchte, kann also gerne vorbeikommen. Die nächsten Termine sind am 22. Januar und am 12. Februar 2019, jeweils von 16-18 Uhr im Stadtteilbüro.
Das Sprachcafé ist in Zusammenarbeit zwischen dem Welcome-Projekt (einer Kooperation zwischen der SozDia-Stiftung und dem Kirchenkreis Lichtenberg-Oberspree) und dem Integrationsmanagement BENN entstanden.
Was? | Sprachcafé |
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Wann? | 22.1.2019, 12.02.2019, 16-18 Uhr |
Wo? | Stadtteilbüro, Stollberger Straße 33, 12627 Berlin |