Mit der Nähmaschine gegen das Coronavirus
In der Gemeinschaftsunterkunft an der Maxie-Wander-Straße rattern seit einigen Tagen Nähmaschinen. Bewohner*innen nähen Mund-Nase-Stoffmasken.
Zwar bietet ein selbstgenähter, alternativer Mund-Nasen-Schutz beispielsweise aus Textil keinen ausreichenden Eigenschutz, aber er gewährt einen gewissen Schutz der Umstehenden durch verminderte Freisetzung von Speicheltröpfchen, betont die Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung. Zudem verhindern die Masken, dass sich der Träger mit möglicherweise kontaminierten Händen ins Gesicht fasst. Trägt die Bevölkerung flächendeckend diese Stoffmasken, könnte es insgesamt zu einer leichten Verringerung der Infektionen kommen.
Da die Menschen besonders in Gemeinschaftsunterkünften eng beieinander wohnen, macht das Tragen von Gesichtsmasken schon Sinn. Die sind aber derzeit kaum zu bekommen und so machen die Bewohner*innen gemeinsam mit dem Team des Betreibers (LfG) aus der Not eine Tugend und nähen die Masken für sich selbst.
Mithilfe des BENN-Programms wurden zwei Nähmaschinen angeschafft, weitere kamen über Vereine wie „Kids&Co“ und aus eigenen Beständen. Die Nähanleitungen gab es im Internet und so legten sie los. Unter den Bewohnern gibt es gelernte Schneider. Sie reparierten zunächst die gespendeten Nähmaschinen. Im Anschluss entwickelten sie Prototypen. Nach diesen nähen nun auch die anderen Bewohner*Innen, die nähen können und wollen. Zunächst einmal werden alle Bewohner*innen und Mitarbeiter*Innen der Unterkunft versorgt. Im Anschluss können weitere Masken gerne auch für die Nachbarschaft genäht werden.
Die Bewohner*innen der Gemeinschaftsunterkunft gehen recht diszipliniert mit dem Kontaktverbot um. Die internen Spielplätze wurde geschlossen, obwohl sie sich auf Privatgelände befinden. Auch Fußball spielen wurde bis auf Weiteres untersagt, um die Belastungen für alle, nicht unnötig zu überstrapazieren. So spielen Kinder nur noch in Begleitung ihrer Eltern auf dem Hof. Da die Menschen viel Zeit in ihren Räumen verbringen, ist die Situation insgesamt als ruhig einzuschätzen.