Vorgestellt: „Schleipfuhl – Ein Bildungsverbund für Hellersdorf Ost“
Den Bildungsverbund, ein Zusammenschluss von Bildungseinrichtungen aus dem Quartier und darüber hinaus, gibt es seit 2018 auf Initiative der Grundschule am Schleipfuhl. Unterstützt wurde und wird der Verbund dabei von der Freudenberg-Stiftung, der Stiftung Ein-Quadratkilometer-Bildung, dem Quartiersmanagement und dem Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf.
Ziel ist, durch regelmäßigen Austausch und den Aufbau lokaler Netzwerke allen Kindern und Jugendlichen gleiche und gerechte Bildungschancen zu verschaffen. Ein wichtiges Thema ist die Überwindung der vorhandenen Sprachbarrieren, denn der Stadtteil ist inzwischen multikulturell. „Im Januar dieses Jahres gab es ein Werkstattgespräch, bei dem die Mehrsprachigkeit, aber auch die kulturellen Unterschiede der Kinder und ihrer Familien zur Sprache kamen“, sagt Janina Hrabowski. Sie ist die „Kümmerin“ des Bildungsverbundes und koordiniert im Haus „Aufwind“ den Schülerclub „Schatzkarte“. „Dabei wurde angeregt, dass die Schulen ein ‘Schulbuch’ erarbeiten mit den wichtigsten Informationen in verschiedenen Sprachen.
Dieses Thema ist auch eng verknüpft mit einem weiteren Bereich, dem wir uns intensiv widmen, dem Übergang von Kita zur Schule bzw. von der Grundschule zu den weiterführenden Schulen.“ Dazu hat der Verbund im September vergangenen Jahres eine Veranstaltung durchgeführt. Gemeinsam mit den Beteiligten wurde Absprachen wie Kita-Elternabende oder „Schnuppertage“ in der Schule getroffen, damit die Kinder einen guten Start in ihren neuen Lebensabschnitt haben. Diese Vereinbarungen und Absprachen sollen demnächst fachgerecht bewertet werden, um zu sehen, wie das den Schulen geholfen hat.
Austauschen und voneinander lernen
Die kulturelle Vielfalt ist nicht nur in Sachen Bildung ein großer Themenkomplex im Stadtteil. Aber gerade da ist es erforderlich, dass sich die Einrichtungen vernetzen und verzahnen. So gibt es in der einen Kita mehr russischsprachige Kinder, in der anderen sind mehr Kinder mit vietnamesischer Muttersprache. „Deshalb fördern wir den Austausch“, betont Janina Hrabowski, „weil wir voneinander lernen können: Wie habt Ihr das gemacht? Können wir diese Erfahrungen für uns übernehmen? Davon profitieren alle.“
Für 2020 sind im Bildungsverbund fünf große Treffen geplant. Neben Mehrsprachigkeit, kulturelle Vielfalt und Schulübergang stehen Elternarbeit und -information sowie der Umgang mit Kindern, die besondere Aufmerksamkeit und Unterstützung brauchen, im Fokus. Um das alles zu koordinieren, hat sich eine Leitungs-AG gebildet, die sich regelmäßig mit Janina Hrabowski trifft und die einzelnen Treffen vorbereitet, organisiert und sich um die Finanzierung kümmert.
Bildungsfest geplant
„Im Herbst soll ein Bildungsfest stattfinden, da sind wir gegenwärtig bei den Vorbereitungen. Es ist gewissermaßen die Fortführung des Kinder- und Familien-Bildungstages, den es 2018 und 2019 im Rahmen eines QM-Projektes gab. Deshalb ist auch dessen Organisator Ulrich Droske mit dabei. Wir überlegen gerade, welches der günstigste Ort ist, damit ihn alle Schulen und Kitas im Verbund gut erreichen können. Auch über einen Namen wird nachgedacht.“
Obwohl der Bildungsverbund bereits über ein weites Netz an Einrichtungen verfügt, ist Janina Hrabowski immer noch unterwegs, um weitere Schulen, Kitas und Freizeiteinrichtungen ins Boot zu holen. „Da bin ich manchmal etwas ungeduldig“, sagt sie, „wenn beispielsweise in einer Kita die Leitung gewechselt hat und ich nun die Kontakte neu knüpfen muss.“ Aber sie freut sich dann auch wieder über die positiven Rückmeldungen, weil durch den Verbund ein schnellerer Austausch untereinander zustande kommt.