Unverzichtbar – Feministisch: „Matilde“ wird 30!
Das Frauenzentrum feiert am 2. März 2020 Geburtstag. Ab 16 Uhr sind Besucherinnen, Unterstützerinnen und Wegbegleiterinnen herzlich eingeladen. Es ist zugleich der Start in den „Frauenmärz Marzahn-Hellersdorf 2020“.
Es war das erste selbstverwaltete Frauenzentrum der einstigen DDR, entstanden 1989 in Hellersdorf. Den Namen „Matilde“ bekam es nach einem Song von Tamara Danz. Die Kulturabteilung des Rates des Stadtbezirkes wollte für die 42.000 Frauen im Bezirk einen Treffpunkt schaffen. 1990 gründeten dann sieben Frauen den Verein „Matilde“ e. V., um das Frauenzentrum rechtlich abzusichern – damals der zweite eingetragene Ostberliner Verein.
Gerade in den Nachwendejahren waren viele Frauen auf Orientierungssuche, der Bedarf an Beratung und Information war groß. Deshalb beschloss der Verein, dass „Matilde“ ein Weiterbildungs-, Beratungs- und Kommunikationszentrum werden sollte. Die folgenden Jahre mussten die engagierten Frauen immer wieder um Finanzen, Stellen und Räume kämpfen. Sie waren die Ersten, die beim Arbeitsamt ABM beantragten und 1994 die erste Zufluchtswohnung für Frauen und Kinder in Notsituationen einrichteten. Der Kampf gegen häusliche Gewalt ist bis heute ein Schwerpunkt ihrer Arbeit.
Mit dem Umzug in die Carola-Neher-Straße entstanden Mädchenprojekte und Hilfsangebote für alleinerziehende Frauen. Seit 2009 hat „Matilde“ Räume in der Stollberger Straße 55 und ist inzwischen aus dem Kiezleben nicht mehr wegzudenken.
Der Geburtstag von „Matilde“ ist zugleich auch Auftakt zum „Frauenmärz Marzahn-Hellersdorf 2020“. Das Programm bietet verschiedene Veranstaltungen zum Internationalen Frauentag, Lesungen, Konzerte und Angebote zum Austausch. Am 7. März gibt es in der „Matilde“ in der Stollberger Straße 55 ab 10.30 Uhr ein politisches Frauenfrühstück und am 19. März geht es ab 14.30 Uhr um das Thema „Nein zu Gewalt gegen Frauen!“.