Quartiersrat bringt drei Projekte auf den Weg und sucht neue Mitglieder
Am 3. April 2025 wurde im Quartiersrat über neue Projekte diskutiert und drei Projektideen zugestimmt: 1. der quartiersbezogenen Aggressionsbewältigung und Gewaltprävention im Kinder- und Jugendbereich, 2. der Förderung des Ehrenamtes und 3. der kulturellen Belebung am Boulevard. Das Ehrenamtsprojekt soll im Herbst 2025 beginnen, die beiden anderen starten 2026.
An Schulen und anderen Bildungseinrichtungen ist in den letzten Jahren eine Gewalteskalation festzustellen. In Marzahn-Hellersdorf stieg 2023 die Jugendgewalt um 10,5 Prozent gegenüber 2021 an und das sind nur die gemeldeten Fälle. Es gibt vermehrt Vandalismus, interkulturelle Konflikte sowie eine weite Verbreitung rechtsextremer Symbole. Auch partnerschaftliche und innerfamiliäre Gewalt haben zugenommen, was mitunter Jugendgewalt bedingt. Um dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen, soll ein quartiersbezogenes Awareness-Konzept (Bewusstseins-Konzept) für den achtsamen und respektvollen gegenseitigen Umgang im Kinder- und Jugendbereich erarbeitet werden. Damit einhergehen soll auch die Sensibilisierung für die Probleme und die Stärkung lokaler Einrichtungen.
Eine der Aufgaben von Quartiersmanagement ist es, über seine Laufzeit hinaus bestehendes Ehrenamt zu fördern und zu stärken und neues zu schaffen. Mit dem Projekt soll sich der modernisierte Gemeinschaftspavillon „Zur Spinne“ als Begegnungsort für Bewohner:innen und Akteur:innen in der warmen Jahreszeit etablieren. Die anliegenden Grün- und Sitzflächen sollen durch regelmäßige Nutzung aufgewertet werden. Über die Projektbausteine gibt es bereits viele Ideen. Denkbar ist ein regelmäßiger Anwohner:innen-Treff am Nachmittag zum Spielen, Erzählen und Austauschen, verschiedene Veranstaltungen wie Open-Air-Kino, Infoabende, Ausstellungen und MitMach-Angebote oder gemeinsame Aktionen planen (zum Beispiel für mehr Sauberkeit). Aber auch ein Repair-Café für Alltagsgegenstände wäre denkbar… In Kürze startet die Trägersuche.
Es ist zu befürchten, dass aufgrund der aktuellen Sparmaßnahmen in der Kulturförderung die Räumlichkeiten der station urbaner kulturen (Träger nGbK) nicht mehr finanzierbar sind. Zur kulturellen Belebung des Quartiers sollen ihre Angebote vor allem im öffentlichen Raum sichtbar werden. Dazu gehören Ausstellungen lokaler, nationaler und internationaler Kunstschaffender, Austauschrunden zu aktuellen Themen, Vorträge, Buchvorstellungen und Kunstprojekte mit der Nachbarschaft. Auch die Teilnahme an Festen und gemeinsamen Aktionen, zum Beispiel mit dem Gemeinschaftspavillon, sind vorgesehen.
Da am 19. Juni 2025 die Legislaturperiode des amtierenden Quartiersrates nach zwei Jahren endet, findet im Spätsommer die nächste Quartiersratswahl (2025-2027) statt.
Der Quartiersrat analysiert, was im Gebiet fehlt, was verbessert werden müsste und wie. Dafür werden aus Ideen und Vorschlägen bauliche, kulturelle, soziale und ökologische Projekte entwickelt und dann entschieden, wie Fördergelder aus dem Programm „Sozialer Zusammenhalt“ dafür eingesetzt werden. Die Mehrheit im Quartiersrat sind Anwohnende, außerdem sind verschiedenen „Partner der Gebietsentwicklung“ aus Bildungs- und sozialen Einrichtungen, Gewerbe und Wohnungsunternehmen dabei. Der Quartiersrat kommt fünf bis sechs Mal im Jahr zusammen, jeweils donnerstags von 18 bis 20 Uhr.
Wer in diesem ehrenamtlichen Gremium mitarbeiten möchte, mindestens 16 Jahre alt ist und im Quartier wohnt (Überprüfung erfolgt im QM-Büro), kann für den Quartiersrat kandidieren. Für weitere Informationen steht das QM-Team gerne zur Verfügung. Einfach unter team@boulevard-kastanienallee.de melden, anrufen (030 9114 1293) oder vorbeikommen (Stollberger Straße 33, 12627 Berlin, Eingang über den Boulevard)!