Neues Parkmanagement sorgt für Ordnung und Sauberkeit
Sie sind seit Jahresbeginn für die grüne Lunge im Stadtteil zuständig: Parkmanager Uwe Barthel und Parkläufer Henning Wöhler. Einiges haben sie schon erreicht, die Parks sind sauberer geworden.
„So sahen die Schriftbänder im Regine-Hildebrandt-Park schon lange nicht mehr aus“, freut sich Parkmanager Uwe Barthel, „seit sie von Graffiti gereinigt wurden, kam keine neue Schmiererei dazu.“ Es schwingt auch ein bisschen Stolz mit, denn bis dahin war es ein nicht gerade einfacher Weg.
Erst seit Jahresbeginn steht die Finanzierung des Projektes „Parkmanagement“, Träger ist die pad GmbH. Unterwegs sind Uwe Barthel und Henning Wöhler aber schon seit dem vergangenen Jahr. Parkmanagement ist keine neue Erfindung, das gab es in unterschiedlicher Form schon lange. Der Berliner Senat hat die Idee wieder aufgegriffen und 2018 in den Bezirken ein Pilotprojekt gestartet. Bis 2021 bezahlt der Senat die Parkmanager, danach sind die Bezirke verantwortlich. Die Mittel erhält das bezirkliche Grünflächenamt als Kooperationspartner des Parkmanagements.
Parkmanager und Parkläufer unterstützen und ergänzen die bezirklichen Aufgaben. Sie sind für den Kurt-Goldstein-Park und den Regine-Hildebrandt-Park zuständig, fühlen sich darüber hinaus aber auch für die Flächen bis zu den U-Bahnhöfen Louis-Lewin-Straße und Cottbusser Platz verantwortlich. „Wir sind ab Mittags unterwegs bis in die Abendstunden“, erklärt Uwe Barthel, „wir melden besondere Vorkommnisse und weisen auf grobe Verschmutzungen hin. In erster Linie sind wir aber dafür da, diese zu vermeiden. Bei unseren Rundgängen kommen wir mit den Bürger*innen ins Gespräch, erläutern ihnen die Bestimmungen und überzeugen sie, diese auch einzuhalten. Wir hören aber auch zu, wenn sie uns auf Probleme aufmerksam machen oder Hinweise haben, wie das eine oder andere zu verbessern wäre. Für uns ist der ideale Park ein Ort für alle, an dem sich auch alle wohlfühlen.“
Erste positive Ergebnisse gibt es bereits. Uwe Barthel und Henning Wöhler haben in Abstimmung mit dem Grünflächenamt ein Müllvermeidungskonzept erstellt. Wo gibt es wann oft Unrat, wo fehlen geeignete Behälter? „Wir haben günstig Mülltonnen gekauft und mit entsprechenden Hinweisen beschriftet“, so Uwe Barthel. „Ende Mai gings los, erst zwei, dann vier Tonnen, jetzt sind es zehn. Wir sind stolz darauf, dass die Bürger das Konzept angenommen haben. Über 80 Prozents des Mülls, der sonst hier verstreut war, liegt nun in den Tonnen. Selbst Jugendliche machen mit.“ Es ist nicht zu übersehen, der Steg im Kurt-Goldstein-Park ist sauber, die Mülltonnen zu Wochenbeginn geleert. Auch der Regine-Hildebrandt-Park macht einen gepflegten Eindruck. Bis auf den ausgedienten Kinderwagen, den jemand einfach dort abgestellt hat. An zwei Tagen reinigt das Grünflächenamt, am Freitag, wenn die beiden ihre Runde drehen, packen sie mit an.
Ein anderes Problem waren und sind Zigarettenkippen. Dafür haben sie kleine Becher angeschafft und an besonders von Rauchern frequentierten Stellen aufgehängt. Das läuft seit zwei Wochen, ein Teil der Kippen landet auch wirklich in den Behältern.
Eine weitere Baustelle sind Hundebesitzer*innen, die ihre Lieblinge auf dem Rasen buddeln lassen. Die entstandenen Löcher sind Gefahrenquellen, die beseitigt werden müssen. Da sind sie derzeit dran. Sorgen bereiten ihnen auch die Schmierereien an den Stelen im Park Hellwichstorp vor dem U-Bahnhof Cottbusser Platz. Immer wieder sind auch Naziparolen dabei. Da müssen sie wohl noch eine Menge Überzeugungsarbeit leisten, denn sie möchten, dass auch die Bürger*innen selbst aktiv werden, wenn sie Verschmutzung und Vandalismus feststellen. Wer also die beiden in ihren leuchtend blauen T-Shirts sieht, kann sie gerne ansprechen. Einen Flyer mit den Parkregeln, den sie eigens dafür erarbeitet haben, gibt’s im Stadtteilbüro, er wird demnächst auch in anderen Einrichtungen ausliegen.
Noch besser wäre es, wenn sie tatkräftige Unterstützung bekämen. Wer helfen möchte, hat am 19. September 2020 Gelegenheit dazu. Am „World Cleanup Day“ wollen sie mit möglichst vielen Beteiligten die derzeit besonders vermüllten Flächen rechts und links der Brücke am Eingang des Boulevards sauber machen. Treffpunkt ist um 10 Uhr am Rondell (ehem. Landschaftsbrunnen am nördlichen Eingang des Boulevard Kastaneinallee). „Wir bereiten das mit dem Quartiersmanagement und der Naturschutzstation Schleipfuhl gemeinsam vor und hoffen auf große Beteiligung, denn daraus soll eine Tradition entstehen. Wir machen vielleicht im Herbst noch eine Aktion auf der Grünfläche vor der Gemeinschaftsunterkunft und dann regelmäßig drei bis vier im Jahr.“
Was? | World Cleanup Day |
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Wann? | 19. September 2020, 10-13 Uhr |
Wo? | Boulevard Kastanienallee, Am Rondell, 12627 Berlin |