„Neues Deutschland“ in der station urbaner kulturen
Im Rahmen der Berlin Art Week ist vom 19. September bis 4. Dezember 2021 in der station urbaner kulturen die Ausstellung „Neues Deutschland“ von Akinbode Akinbiyi und Elske Rosenfeld zu sehen.
Zur Eröffnung am 18. September gibt es um 16 Uhr ein Gespräch „MEET THE ARTIST“ mit Elske Rosenfeld und Jochen Becker. Geöffnet ist an diesem Tag von 16 bis 20 Uhr sowie am 19. September von 14 bis 18 Uhr. Bitte vorher hier anmelden.
Im Ausstellungstitel findet sich der gelebte Alltag am Ausstellungsort in Hellersdorf wieder. Die Bewegung hin zur „wiedervereinigten“ Bundesrepublik und die Internationalisierung durch Neuzugezogene trifft am Stadtrand auf eine ganz andere Art und Weise zu, anders als zum Beispiel in der Mitte Berlins. Außerdem ist es ein Verweis auf das „Zentralorgan der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands“, das als parteinahe Zeitung der Linken bis heute existiert.
In ihrer multimedialen Installation erinnert die 1974 in Halle geborene Künstlerin Elske Rosenfeld an den Besuch der Kommunistin und Black Power-Aktivistin Angela Davis in der DDR, als die Dissidentin Erika Berthold spontan Davis umarmte, um so die verklemmte Star-Bewunderung zu durchbrechen, sozusagen „Völkerfreundschaft“ gegen das Protokoll. Während sich die DDR als antirassistischer Staat profilierte und Davis zur Ikone erhob, war Alltagsrassismus allgegenwärtig. Elske Rosenfeld forscht als Künstlerin und Autorin zum Verhältnis von Körper und Sprache in revolutionären Ereignissen, zur Geschichte von 1989/90 und zu Formen des Widerstandes.
Der 1946 im englischen Oxford geborene Fotograf Akinbode Akinbiyi pendelt zwischen den Metropolen Berlin und Lagos und weit darüber hinaus. Seit Jahrzehnten lebt er als Fotograf und Kurator in Berlin und erhielt 2016 in Weimar die renommierte Goethe-Medaille. Für die Ausstellung in der station urbaner kulturen wird er seine Wege von der ehemaligen Stalinallee über seinen aktuellen Berliner Wohnort in der Frankfurter Allee bis nach Hellersdorf mit einer analogen Mittelformatkamera festhalten und in Beziehung zu anderen Städten der Welt setzen.
Weiterhin bis zum 2. Oktober 2021 zu sehen ist auf dem „Place Internationale“ an der Maxie-Wander-Straße die Präsentation von „KREISE ZIEHEN. Teil 5“.
station urbaner kulturen
Auerbacher Ring 41
12619 Berlin