Neue Ausstellung zum Projekt „Die Pampa lebt“
Seit dem 12. September 2020 sind an drei Standorten im Stadtteil Großplakate mit Ergebnissen des Projektes „DIE PAMPA LEBT. Hellersdorf als Großwohnsiedlung gestern, heute und morgen“ zu sehen. Die Standorte der Plakate sind am Alice-Salomon-Platz vor dem Rathaus, am Cottbusser Platz vor dem U-Bhf.-Ausgang Carola-Neher-Straße und auf dem Boulevard Kastanienallee in der Nähe des zentralen Platzes.
Zum Auftakt am 12. September wurden Führungen angeboten und parallel dazu die Ausstellung eröffnet: „Revision: Peripherie als Ort“, mit Fotografien von Helga Paris und Ulrich Wüst. Zu den Gästen gehörten auch Petra Pau, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, und Juliane Witt, Bezirksstadträtin für Weiterbildung, Kultur, Soziales und Facility Management in Marzahn-Hellersdorf.
“Die Pampa lebt. Hellersdorf als Großwohnsiedlung gestern, heute und morgen”
Seit März 2019 arbeitet eine Gruppe von Anwohner*innen mit den Künstler*innen Eva Hertzsch und Adam Page zu Fragen wie: Welche Hoffnungen, Ängste, Glücksversprechen und Kränkungen gab es hier in den 1990ern und gibt es heute? Welche Auswirkungen hat der Wegfall vieler Arbeitsplätze? Welche Zukunftsvisionen gibt es für Hellersdorf?
Während gemeinsamer Ausflüge zu anderen Großsiedlungen und zu Ausstellungen sammelten sie über 300 Antworten in Form von Dokumenten, Fotos und Statements. Davon inspiriert malten Eva Hertzsch und Adam Page Aquarellbilder, die wiederum zentrale Motive für die Großplakate bildeten. Finanziert wird das Projekt mit Mitteln aus dem Programm “Soziale Stadt”.
Das Motiv „Kienberg Gas“ vor dem U-Bahnhof Cottbusser Platz zeigt die künstlerische Utopie der zukünftigen Umwandlung des Kienbergs vom IGA-Standort zur Energiequelle: Aus den unter dem Kienberg kompostierenden Ablagerungen der Vergangenheit wird Biogas produziert und in der Großsiedlung verteilt.
Ein weiteres Motiv „Wohnen am Cotti“ schlägt eine alternative Bebauung für die Grünfläche vor: Statt den aktuell von Investor*innen vorgesehenen flächendeckenden Zweistöckern, die die bewachsene Fläche versiegeln, wird der Bau eines Wohnhochhauses vorgestellt. Durch die viel kleinere Grundfläche bleiben Sport- und Pflanzaktivitäten für die Anwohner*innen erhalten.
Auf dem zentralen Platz des Boulevard Kastanienallee zeigt das Motiv „Brunnen am Wilde-Mathilde-Platz“ die Wiederinbetriebnahme eines defekten Springbrunnens. Dieser geht von der heutigen Eigentümerin Deutsche Wohnen an das städtische Bauunternehmen GESOBAU und soll wieder sprudeln.
Das Motiv „haus urbaner kulturen“ vor dem Rathaus am Alice-Salomon-Platz greift die Debatte um die geplante Umgestaltung des Platzes auf. Hier wird die Versetzung des angrenzenden Expo-Pavillons auf den Platz vorgeschlagen. Das Gebäude wird – ähnlich wie das Centre Pompidou in Paris – in ein Haus für Bildung und Kunst umgestaltet.
Die Motive werden wöchentlich an den jeweiligen Standorten durch die Künstler*innen geändert und die Inhalte und Rechercheergebnisse mit Passant*innen diskutiert (Uhrzeit anfragen unter 0173 2009608). Die Termine werden in Kürze bekannt gegeben.
Ausstellung “Revision: Peripherie als Ort”
Bis 21. November sind zwei Fotoserien von Helga Paris und Ulrich Wüst in der station urbaner kulturen zu sehen. Sie waren Bestandteil einer Ausstellung, die schon vor über zwanzig Jahren in der nGbK in Kreuzberg gezeigt wurde. Nun werden die Stadtlandschaften von Ulrich Wüst und Jugendporträts von Helga Paris vorgestellt, ergänzt durch zusätzliche Arbeiten beider Fotograf*innen.
Dazu gibt es am 10. Oktober um 18 Uhr eine Gesprächsrunde mit Ulrich Wüst und dem Künstler Arne Schmitt. Am 22. Oktober wird ab 18 Uhr der Dokumentarfilm „Helga Paris, Fotografin“, von Helke Misselwitz gezeigt, die auch anwesend sein wird.
- Petra Pau in der Ausstellung “Revision: Peripherie als Ort” in der station urbaner kulturen.
- In der Ausstellung …
…. “Die Pampa lebt” kann rund um die Uhr bis 11. Oktober im öffentlichen Raum gesehen werden. „Revision. Peripherie als Ort“ kann Donnerstag und Sonnabend von 15 bis 19 Uhr in der station urbaner kulturen besichtigt werden.
Was? | Präsentation “Die Pampa lebt” |
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Wann? | 12. September bis 11. Oktober 2020, 16- 20 Uhr |
Wo? | station urbaner kulturen, Auerbacher Ring 41, 12619 Berlin |
Was? | Ausstellung “Revision: Peripherie als Ort” |
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Wann? | 12. September bis 21. November 2020, 15-18 Uhr |
Wo? | station urbaner kulturen, Auerbacher Ring 41, 12619 Berlin |