Künstlergespräch in der station urbaner kulturen
Am 19. Februar 2022 findet ab 18 Uhr während der aktuellen Ausstellung „Durch das Archiv” ein Gespräch mit dem Künstler Juan Camilo Alfonso statt zum Thema „Wo können, wo sollen wir spielen?” Die Ausstellung ist bis zum 12. März 2022 verlängert.
Da vor Ort nur begrenzte Plätze zur Verfügung stehen, ist eine Anmeldung notwendig unter E-Mail: anmeldung@ngbk.de. Für die Teilnahme muss ein verifizierter 2G-Nachweis vorhanden sein. Für die Teilnahme per Zoom bitte ebenfalls per E-Mail anmelden. Die aktuellen Pandemiebedingungen gibt es auf der Webseite der nGbK.
Im Rahmen der Ausstellung „Durch das Archiv”, die einen besonderen Schwerpunkt auf Beteiligungsformate legt, stellt der Künstler und Grundschullehrer Juan Camilo Alfonso das im Jahr 2020/21 umgesetzte Projekt „Kartogramme” vor. Es ist mit jungen Bewohner*innen der Gemeinschaftsunterkunft Maxie-Wander-Straße 78 entstanden.
Zum Vorschein kommen die Perspektiven von ganz jungen Menschen – jener Generation, die von der Planung eines Schulcampus auf der Grünfläche „Place Internationale” und auf dem Gelände ihrer aktuellen Unterkunft am stärksten betroffen ist.
Im Künstlergespräch erzählt Juan Camilo Alfonso über das Projekt, über seine Tätigkeit als Grundschullehrer und welchen Stellenwert Kunst im Schulunterricht hat. Angesprochen wird auch die Frage, warum Kunst, die in Schulen entsteht, kaum für eine breitere Öffentlichkeit in Ausstellungen gezeigt wird. Zum Projekt „Kartogramme” ist eine Publikation entstanden, die in einer limitierten Auflage zur kostenlosen Mitnahme bereitsteht.
Juan Camilo Alfonso ist kolumbianischer Künstler und Pädagoge für Grafik und Malerei, der seit 2009 im öffentlichen Raum arbeitet. Seit 2016 lebt er in Berlin. Seine künstlerische Praxis entwickelte sich von Street Art hin zu Performance und später dann zu Projekten, an denen sich unterschiedliche Gruppen beteiligten. Er fordert mit seinen Projekten zu soziale Interaktionen auf, um Versöhnungsprozesse in verschiedenen Zusammenhängen zu unterstützen. 2019 schloss er den Masterstudiengang „Kunst im Kontext“ an der Universität der Künste – UdK Berlin mit Auszeichnung ab. Seit 2020 ist er Lehrer in Bernau und Teil der Arbeitsgruppe der station urbaner kulturen/nGbK Hellersdorf.
- In der Ausstellung.
- Das war mal der “Sockel” – ein Treffpunkt und Projektort auf dem “Place Internationale”.
- So könnte ein Cricketfeld auf der Brache aussehen.
- Zu den Projekten gibt es eine umfangreiche Materialsammlung.
Die Ausstellung „Durch das Archiv” gibt einen Einblick in das siebenjährige Schaffen der station urbaner kulturen in Hellersdorf und diskutiert deren Potenziale für die Zukunft des Stadtteils. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hierbei auf dem Thema Beteiligungsformate. Beteiligung war schon bei den ersten Projekten immer ein wichtiger Aspekt, als die Künstler*innen den Stadtteil erkundeten und mit den Menschen ins Gespräch kamen. Mehr dazu hier in einem Beitrag.
Für Siegfried Nord, Sprecher des Quartiersrates und selbst Anwohner, ist die station urbaner kulturen ein großer Gewinn. Viele Leute kämen gerne wieder. Die Künstler*innen haben einen Draht zu den Leuten, holen sie da ab, wo sie leben. Er hätte es gerne gesehen, wenn man damals aus der vorhandenen baulichen Substanz etwas Vernünftiges gemacht hätte, statt wie die ehemalige Schule auf der Brachfläche einfach vieles abzureißen. Mit dem Schulprojekt könne und müsse etwas Neues entstehen mit einer neuen Qualität.
Die Grünfläche mit dem „Place internationale“ war bisher für die station urbaner kulturen ein wichtiger Veranstaltungsort speziell im Sommer, aber auch für andere Projekte wie beispielsweise die Wandergärten. Die weichen nun für eine kleine Sportfläche, auf der die Cricketspielerinnen aus der benachbarten Sporthalle trainieren können, und wandern weiter auf dem Areal. Adam Page hätte sich gewünscht, dass dabei die Anwohnenden mehr mit einbezogen worden wären. Das müsse auch beim geplanten Schulcampus beachtet und umgesetzt werden.
Geöffnet ist die station urbaner kulturen Donnerstag und Sonnabend, jeweils 15 bis 19 Uhr.
nGbK-Projektgruppe station urbaner kulturen:
Juan Camilo Alfonso, Jochen Becker, Eva Hertzsch, Margarete Kiss, Constanze Musterer, Adam Page, in Zusammenarbeit mit Ralf Wedekind