Gespräche zu Leerstand und Reparaturkultur
Im Rahmen des Projektes „Zwischenräume. Belebung von Campus und Stadtteil“ der Alice Salomon Hochschule Berlin ASH finden am 21. uns 28. Mai 2025 Gesprächsrunden statt, jeweils 17 bis 19 Uhr. Es geht um Leerstand im Kiez und Reparaturkultur statt Wegwerfgesellschaft.
21. Mai 2025
„Leere Shopping Malls und Kaufhäuser: Räume für alle, Räume für alles?“
Mit Katalin Gennburg, Abgeordnete im Bundestag für Die Linke, Wahlkreis Marzahn-Hellersdorf, Amelie C. Von der Initiative „Sorge ins Zentrum“, Christoph Trautvetter vom Netzwerk Steuergerechtigkeit und Juliane Witt, Bezirksstadträtin für Soziales und Bürgerdienste.
Schon vor dreißig Jahren mussten viele Nahversorgungsstätten in den Großwohnsiedlungen Hellersdorf und Marzahn wegen neuer Shopping-Malls schließen. Nun droht den Malls selbst die Schließung. Auch in der Berliner Innenstadt sind sie gefährdet, ebenso wie die Kaufhäuser Galerie Lafayette, Karstadt und Kaufhof. Leerstand steuerlich abzuschreiben ist ein Auslaufmodell. Peripherie und Innenstadt brauchen dringend neue Ideen für eine sinnvolle Umnutzung der leerstehenden Einzelhandelsräume.
Die Gesprächsrunde greift die wichtige Vorarbeit von Kampagnen wie „Sorge ins Zentrum“ und „Ciudades del Cuidado“ auf und fragt, wie Bildung, Freiräume, Kultur, Sorgeinfrastruktur und Nahversorgung in den Leerstand in Warenhäusern und Shopping-Malls einziehen könnte. Wem gehören die Malls? Wer entscheidet, was wie genutzt wird? Welche Rolle spielen dabei die Bürger:innen mit ihren Bedürfnissen nach einer sorgenden Stadt?
Die Veranstaltung ist Teil des Pilotprojektes „Community Spaces“ und der „Transferale“ des Transfer-Hub im Campus Transferale CaT. Sie findet statt im Rahmen der Ausstellung „Sorgende Stadt“, zu sehen bis 28. Mai 2025 im nGbK-Pavillon „Klassenzimmer der Zukunft“ auf dem Alice-Salomon-Platz in Berlin Hellersdorf.
28. Mai 2025
Gesprächsrunde „Post-Konsum und Reparaturkultur“
Mit den Künstlerinnen „Melonseeds Collective“, Frank Becker vom kubus-Wissenschaftsladen der TU Berlin und Gründer des Reparatur-Cafés Brunnenviertel und Matthias Zwerschke von der Helle Bürgerwerkstatt.
„Melonseeds Collective“ präsentiert das Kunst- und Kulturprojekt „Repair Lab is the Brand“, bei dem es darum geht, Frauen vorzustellen, die aus Orten mit weniger kapitalistischen Strukturen und wenig Konsum kommen. Das Reparieren ist ein fester Teil ihres Alltags. Das Künstlerinnen-Kollektiv wird ihre Erfahrungen mit weiteren Reparatur-Initiativen austauschen. Sie sind Teil einer aktuellen Reparaturbewegung, die Menschen mit gegensätzlichen Motivationen vereint. Manche reparieren als kritische Antwort auf den Überfluss der Wegwerfgesellschaft. Andere reparieren als Notwendigkeit in Zeiten von privater Knappheit. Das Grundbedürfnis, Dinge instand zu setzen, ist mehr als Bastelei: Es ist Ausdruck von Selbstermächtigung und nachhaltigem Handeln.
Bis 28.5.2025 Ausstellung „Sorgende Stadt“
Mittwoch und Samstag, 14 bis 18 Uhr, Eintritt frei.
Die Ausstellung widmet sich der Frage, wie der große Leerstand im Einkaufszentrum „Marktplatz Center“ am Alice-Salomon-Platz als ein kommunal-organisiertes Bildungs- und Sorgezentrum umgenutzt werden kann.
Bitte vormerken: 24. Juni 2025, 17 Uhr: Eröffnung der nächsten Ausstellung „Produktive Region“.
2025-2026: Pavillon „Klassenzimmer der Zukunft“
Der Pavillon ist Teil des Standortes <station urbaner kulturen> der neuen Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) in Hellersdorf. Hier bietet die nGbK Anwohner:innen, Künstler:innen, Schüler:innen und Studierenden einen temporären Raum für Aktivitäten. Die nGbK stellt den Pavillon 2025 und 2026 der Alice Salomon Hochschule zur Verfügung. Von April bis Oktober 2025 wird im Pavillon das Ausstellungsprogramm „ZENTRUM zwischen Land und Stadt“ vom ASH-Projekt „Zwischenräume“ veranstaltet. Die Projekte „Community Spaces“, „Zwischenräume. Belebung von Campus und Stadtteil“ und „Transferale“ sind Teil des Transfer-Hub im Campus-Transferale an der ASH von 2023 bis 2027.
Die Aufstellung des nGbK-Pavillons auf dem Alice-Salomon-Platz wird vom Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen unterstützt.