„Genießen und Klimaschutz – wie geht das zusammen?”
Das Projekt „Heißes Hellersdorf“ in den QMs Boulevard Kastanienallee, Alte Hellersdorfer Straße und Hellersdorfer Promenade möchte den Klimaschutz vor Ort fördern und gemeinsam Klimaanpassungsmaßnahmen entwickeln. In einem Workshop im Stadtteilbüro wurde nun Wissenswertes vermittelt zum Thema: „Genießen und Klimaschutz – wie geht das zusammen?” Die Teilnehmenden haben diskutiert, wie man nachhaltig leben und dabei dennoch den Alltag genießen kann. Künftig finden alle zwei Monate kostenlose Workshops zu Themen rund um Klimaschutz und Biodiversität statt.
Einige Tipps aus dem Workshop
21 bis 37 Prozent der weltweit entstehenden Treibhausgase werden durch die Produktion von Lebensmitteln verursacht. Zudem verbraucht der Agrar- und Nahrungsmittelsektor ungefähr 70 Prozent des Wassers. Trotzdem kann jeder und jede etwas tun, damit sich diese Werte nicht erhöhen bzw. gesenkt werden. Zum Beispiel Obst und Gemüse saisonal kaufen und essen. Der CO2-Fußabdruck – die Gesamtmenge an Treibhausgas-Emissionen, die durch ein Unternehmen, eine Person, eine Veranstaltung, ein Produkt oder eine Dienstleistung verursacht werden – ist zwischen im Freiland oder im Treibhaus angebauten Produkten unterschiedlich: bei einer Freilandtomate 0,3 und bei einer Treibhaustomate 2,9; bei einem Apfel aus der Region 0,3 und bei einem importierten aus Neuseeland 0,8. Wann also einkaufen? Rhabarber beispielsweise von April bis Juli, Blumenkohl von Mai bis November, Rosenkohl von September bis Januar und Erdbeeren von Juni bis September.
Auch die Transportwege sind wichtig. Mit dem LKW herangeschaffte Produkte verursachen mehr Emissionen als mit der Bahn. Am günstigsten ist der Transport mit dem Schiff. Die verbrauchen zwar auch Schweröl, aber die können größere Mengen bewegen.
Wer nicht nur gesund essen, sondern auch den CO2-Fußabdruck verringern möchte, sollte regional einkaufen und dann am besten Bio-Produkte. Tiefkühlkost ist zwar vom Nährstoffgehalt sehr gut, belastet aber durch die Herstellung genau wie Fertigprodukte das Klima.
Auch der Umgang mit Lebensmitteln sollte sorgsam und verantwortungsvoll sein. Elf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle sind einfach zu viel: 35 Prozent davon sind Obst und Gemüse und 13 Prozent Brot. Auch vier Prozent Fleisch, Wurst und Fisch landen in der Tonne, was bedeutet, 54 Millionen Tiere sind umsonst gestorben. Dabei wäre gut die Hälfte der Abfälle vermeidbar, wenn man zum Beispiel die Mahlzeiten plant und vorausschauend einkauft.
Das Projekt ist eine Kooperation der L.I.S.T. GmbH mit dem Naturschutz Berlin-Malchow e. V. und wird im Rahmen des Programms „Sozialer Zusammenhalt“ bis Ende 2025 gefördert.