Frauenkunstcafé machte Station am Boulevard Kastanienallee
Zum dritten Mal lud am 21. März das Frauenkunstcafé Marzahn-Hellersdorf Künstlerinnen zu einem Treffen ein, diesmal ins mp 43 – projektraum für das periphere am Boulevard Kastanienallee. Gastgeberin Carola Rümper hat dort seit dem vergangenen Jahr ihr Atelier, in dem sie auch Ausstellungen und Kunstaktionen organisiert. Ab dem 22. April präsentiert sich dort die Jugendkunstschule Marzahn-Hellersdorf.
Sie erzählte, dass sie oft angesprochen wird, weil die Menschen sich freuen, dass nun auch die Kunst an den Boulevard zieht und nicht nur Imbissläden und Sozialberatungsstellen. Sie war gewissermaßen eine Vorreiterin, die station urbaner kulturen gleich gegenüber auf der anderen Seite kam im Februar in den Kiez. Auch dort wird registriert, dass der eine oder andere Passant auch schon mal durch die Scheibe lugt, um zu sehen, was es denn da Interessantes gibt. Auch bei den Ausstellungseröffnungen werden Bewohnerinnen und Bewohner gesichtet, aber es könnten ruhig noch mehr sein, wünscht sich Carola Rümper.
Vielleicht kommen die im Mai, hofft Katrin Glanz. Die Künstlerin verwandelt die Wiese am Cottbusser Platz im Rahmen des Projektes „Mitte in der Pampa“ in einen großen Tanzplatz. Wer internationale Volkstänze kennt oder ein Instrument spielt, ist herzlich willkommen, natürlich auch alle anderen, die gerne mal das Tanzbein schwingen wollen. Schon mal vormerken: den 28. Mai, den 18. Juni und den 17. September 2017, jeweils ab 15 Uhr.
Apropos Pampa: Kurz vor der IGA startet das Projekt am 8. April ab 16 Uhr auf dem „Place Internationale“ am U-Bahnhof Cottbusser Platz in die neue Saison. Bei der Kunstaktion „Wildwuchs & Ordnung“ von Ellen Nonnenmacher und Eva Randelzhofer werden Bewohnerinnen und Bewohner mit den Künstlerinnen Pflanzensamen aussäen. An Orten, an denen die Natur dem Hausbau weichen musste, werden Pflanzkübel aufgestellt, die ebenfalls in einem Kunstprojekt entstanden. Ab 17.30 Uhr geht es in einer Gesprächsrunde in der station urbaner kulturen am Boulevard Kastanienallee um die Frage „Soziales Grün – International? Garten? Ausstellung?“.
Und wo gerade über aktuelle Termine geredet wurde, meldete sich die Frauen-Kunst-Karawane zu Wort. Werke von ihnen unter dem Titel “Augenblicke” sind vom 24. April bis 30. September 2017 in der Augenklinik Berlin am Brebacher Weg 15 zu sehen. Vom 1. bis 15. Mai sowie vom 1. bis 8. Oktober stellen sie auch während der IGA Berlin 2017 im “Saal der Empfänge” in den Gärten der Welt.
Künstlerinnen brauchen nicht nur einen Platz zum Arbeiten, sondern auch einen, um ihre Werke zu präsentieren. Die Leiterin Anke Drewas der Stadtteilbibliothek Kaulsdorf Nord lud Kunstschaffende, ganz gleich ob Profi oder aus dem Hobbybereich, ein, dort ihre Bilder, Fotos oder Grafiken auszustellen. Karin Scheel, die Chefin der „Galerie M“, warb für das Projekt „Labor M“. In kostenfreien Workshops erhalten Besuchergruppen, Erwachsene oder Kinder, einen unkonventionellen Zugang zu den künstlerischen Inhalten der aktuellen Ausstellungen. Beim gemeinsamen Sonntagsfrühstück können sie mit Künstlerinnen und Künstlern ins Gespräch kommen.
Es zeigte sich wieder einmal, wie vielfältig die Kunstszene in Marzahn-Hellersdorf ist und wie aktiv Künstlerinnen darin eingebunden sind. Das Frauenkunstcafé, initiiert von der Gleichstellungsbeauftragte des Bezirksamtes, Maja Loeffler, und der Kulturstadträtin Juliane Witt, ist dafür eine gute Plattform. Das nächste Treffen ist auch schon geplant, Anfang Juli in der „Galerie M“.
RF