Bilanz nach 20 Jahren Programm „Soziale Stadt“
Der 10. Quartiersrätekongress am 23. November 2018 stand ganz im Zeichen des im März 2019 bevorstehenden Jubiläums des Programms „Soziale Stadt“, mit dem sich auch die Einführung des Berliner Quartiersmanagements zum 20. Mal jährt. Zu den Teilnehmenden gehörten auch sieben Quartiersräte aus unserem Kiez.
Zur Weichenstellung für die nächsten Jahre seien die Erfahrungen der Quartiersräte und die der weiteren Partner wichtig, betonte die Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Katrin Lompscher. Sie präsentierte ein Thesenpapier unter der Überschrift „Reflexion: 20 Jahre Quartiersmanagement – und wie weiter?“ Darin heißt es, das sich die Struktur mit den Quartiersräten und den Aktionsfondsjurys bewährt habe. Die Quartiersmanagementteams in den Kiezen seien als Bindeglied zwischen Bürger_innen und Verwaltung wichtig. Doch das Programm habe auch Grenzen, beispielsweise in den Bereichen Wohnen und Mieten sowie Wirtschaft. Gut gelungen sei, den öffentlichen Raum aufzuwerten, soziale Infrastruktur zu qualifizieren und innovative Projekte ins Leben zu rufen“, sagte die Senatorin. Die breite Beteiligung der Bewohnerschaften, insbesondere unterrepräsentierte Gruppen, bleibe weiterhin Aufgabe des Programms. Befragungen hätten ergeben, dass mit dem Förderprogramm „Soziale Stadt“ in Berlin viele positive Effekte zur Verbesserung des nachbarschaftlichen Zusammenhalts erzielt werden konnten.
Für das bürgerschaftliche Engagement der Bewohner_innen sowie der lokalen Akteure in den Quartiersräten ist die Rahmengeschäftsordnung, die seit August 2018 überarbeitet wird, die Grundlage ihrer Arbeit. Beim Quartiersrätekongress stellte sich heraus, dass es hinsichtlich der Rahmengeschäftsordnung noch weiteren Beteiligungsbedarf gibt. Um weitere Ideen und Wünsche von Quartiersräten aufnehmen zu können, verlängerte Senatorin Katrin Lompscher die Frist für Rückmeldungen zur Rahmengeschäftsordnung bis zum 7. Dezember 2018.
In einer intensiven Austausch- und Diskussionsrunde entstanden weitere Anregungen für die Arbeit in den Quartieren. Das ehrenamtliche Engagement der Quartiersräte sollte eine stärkere Wertschätzung erfahren. Angeregt wurde eine stärkere Einbeziehung von lokalen Initiativen in die Quartiersarbeit und die Einrichtung eines Kinder-Quartiersrats.
Der Sprecher des Quartiersrates des QMs Boulevard Kastanienallee, Herr Nord, betonte in einer der Diskussionsrunden, dass die Wohnungsunternehmen bei der Verbesserung des Wohnumfeldes mit ins Boot genommen werden müssen, insbesondere was die Sauberkeit und die Förderung des Umweltbewusstseins in der Nachbarschaft betrifft.