Beteiligung der Öffentlichkeit zum Bebauungsplanverfahren an der Stollberger Straße 98/100
Geplant ist die Sicherung einer Fläche für eine Kindertagesstätte sowie für Wohnformen mit sozialer Betreuung einschließlich zusätzlicher öffentlicher Straßenfläche. Das Beteiligungsverfahren läuft bis 13. August 2021.
Bis dahin liegen die Pläne digital hier und im Stadtentwicklungsamt, Helene-Weigel-Platz 8, in der 4. Etage, aus.
Neben der Kindertagesstätte mit maximal 200 Plätzen sollen Wohnformen mit sozialer Betreuung entstehen. Ende des Jahres 2019 gab es eine Abfrage der bezirklichen Fachämter zum Bedarf. Gespräche mit verschiedenen Trägern ergaben, dass berlinweit ein hoher Bedarf zur Unterbringung jener Personengruppen besteht, die einer gewissen sozialen Betreuung bedürfen, also psychosozial und/oder altersbedingt besonders beeinträchtigte Personen.
Die baulich-räumliche Entwicklung des Plangebiets soll so gesteuert werden, dass auch die Freiraumqualitäten des Innenbereiches erhalten und gesichert werden sowie das Ortsbild bewahrt bleibt. Zusätzlich vorgesehen ist öffentliche Straßenfläche für Parkplätze.
Zu berücksichtigen ist das Artenschutzrecht. Eine Untersuchung im Jahr 2018 ergab, dass die Fläche für die dort vorkommenden Vogelarten relativ wenig Störungen und ausreichend Deckung und Nahrung bietet. Die unbebaute Fläche mit verschiedenartiger Vegetation liefert auch Nahrung für die in den Plattenbauten brütenden Haussperlinge und Mauersegler. Der Verlust solcher Flächen hat mit hoher Wahrscheinlichkeit auch negative Auswirkungen auf die Vogelarten, die ihre Brutplätze an den Gebäuden des Umfeldes haben. Das Plangebiet ist ebenfalls Jagdgebiet von Fledermäusen, hauptsächlich von Zwergfledermäusen. Die Einhaltung von Bauzeitenregelungen und die Durchführung von vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen wie die Anbringung von Nisthilfen im Umfeld ist für den Artenschutz notwendig. Der Erhalt der Innenhofbegründung durch die Bebauungsplanung trägt zu einer klimaangepassten Nachverdichtung bei. Die Auswirkungen auf die Schutzgüter Boden, Wasser, Luft und Klima bleiben im weiteren Verfahren genauer zu prüfen.