Das LaLoka ist ein Treffpunkt für alle
Kochen, singen, stricken, surfen, kickern, Filme gucken, unterhalten, beraten lassen – all das kann man im LaLoka machen, dem Treffpunkt für Menschen – mit und ohne Fluchterfahrung. Seit August 2014 gibt es das Ladenlokal am Boulevard Kastanienallee. Entstanden als Gemeinschaftsprojekt von „Hellersdorf hilft“ e. V., der studentischen Initiative „grenzen_weg“ und vielen Einzelpersonen ist das LaLoka ein einzigartiger Treffpunkt im Bezirk geworden, denn es wird von engagierten Geflüchteten selbst betrieben. Habibullah Namsafi hat den Hut auf und ist Ansprechpartner für alle Besucherinnen und Besucher.
Über mangelndes Interesse kann er sich nicht beklagen. Insbesondere das kostenlose Surfen ist beliebt, bei Geflüchteten und auch bei den Deutschen.
Anfangs gab es für die Neu-Hellersdorfer auch eine Wohnungsberatung, die findet nun im Café „freiraum“ in der Alice-Salomon-Hochschule statt, Di von 10-16 Uhr und Mi und Do von 10-15 Uhr. Die Deutschkurse werden aber weiter im LaLoka angeboten.
Über den Aktionsfonds des Quartiersmanagements wurde eine Cricket-Ausrüstung angeschafft. Im Sommer kann das im englischsprachigen Raum sehr beliebte Spiel auf der Brache am Cottbusser Platz gespielt werden, betreut von der station urbaner kulturen. Im Winter steht dafür am Wochenende die Turnhalle an der Maxie-Wander-Straße zur Verfügung, Sa von 12-15 Uhr und 17-22 Uhr, So von 12-18 Uhr. Obwohl die Besucherinnen und Besucher unterschiedlichen Religionen angehören, zum Jahresende wird natürlich Weihnachten gefeiert, mit Plätzchen backen, Weihnachtsliedersingen und dem Weihnachtsmann.
Der Start für das Projekt war nicht einfach. Es gab massive Störungen von Neonazigruppen, die sind aber glücklicherweise vorbei. „Bis vor einem Jahr gab es manchmal ein paar Pöbeleien vor der Tür, wenn Hertha verloren hat, aber sonst gibt es keine Probleme“, sagt Habibullah Namsafi. Geöffnet ist das LaLoka von Montag bis Sonntag von 14-20 Uhr oder 21 Uhr, je nach Jahreszeit.
Für sein Engagement wurde das LaLoka mehrfach ausgezeichnet. 2014 gab es den Preis „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ und 2015 errang das Projekt den 1. Platz beim „Berliner Präventionspreis“.
Übrigens kümmern sich die Besucherinnen und Besucher nicht nur um die großen Hellersdorfer. Vor zwei Jahren haben sie einen kleinen hilflosen Mauersegler gerettet und mithilfe des benachbarten Tierarztes aufgepäppelt.