Blicke in die Zukunft im Erzählcafé „SPEZIAL“
Zum zweiten Mal fand am 6. Dezember 2019 das Erzählcafé „SPEZIAL“ statt. Unter dem Thema “Wo kommst du her? Wovon hast du geträumt? Wie geht es dir jetzt?” gab es wieder viel Stoff zum Erzählen.
Passend zum Nikolaustag war der Tisch im Stadtteilbüro weihnachtlich gedeckt. Nur Stühle mussten noch dazugestellt werden, weil der Platz nicht ausreichte. Es waren Anwohner*innen rund um den Boulevard gekommen sowie Bewohner*innen aus der Gemeinschaftsunterkunft.
In einer ersten Vorstellungsrunde machten sich alle bekannt. Einige sind regelmäßige Gäste des Erzählcafés von Anne Haedke, die auch dieses Treffen zusammen mit Christoph Grüneberg vom Integrationsmanagement BENN leitete. Andere waren das erste Mal dabei. Sie alle waren gekommen, um neue Menschen, neue Kulturen kennenzulernen und sich auszutauschen.
Anfangs waren einige der Bewohner*innen aus der Gemeinschaftsunterkunft noch etwas zurückhaltend, weil sie fürchteten, sich nicht richtig ausdrücken zu können. Das verschwand aber im Laufe des Abends, zumal auch einige der Gäste mit Übersetzungen aushalfen. So entstanden interessante Gespräche.
Auf die Frage von Anne Haedke, wie ihre Wünsche sind, was sie sich für die Zukunft erhoffen, kam von den meisten von ihnen die Antwort: ein besseres Leben für die Kinder. Ein Vater aus Afghanistan erzählte, dass ihm die Taliban verboten hätten, seine Töchter weiter zur Schule zu schicken. Eine junge Frau würde hier gerne weiter studieren, was ihr im Iran, wo sie lebte, verwehrt wurde, weil sie kein Geld hatte. Ein junger Mann wünschte sich eine Arbeit, egal was, er würde nur gerne arbeiten, darf das aber in Deutschland nicht. Und eine ältere Dame freute sich schon darauf, ihre Enkelkinder zu besuchen. Sie war aus Berlin weggezogen, hatte sie aufwachsen sehen und war nun wieder nach Berlin zurückgekehrt.
Die zwei Stunden waren wie im Flug vergangen. Alle freuen sich schon auf die nächste Zusammenkunft.